
Architektur eines Flügels
Kraftvolle Eleganz aus Stahl und Glas
Eine Feier der Farbe als künstlerische Sprache
Mit der Moderne emanzipiert sich die Farbe: Sie löst sich vom Gegenstand und wird eigenständiges Ausdrucksmittel. Die Impressionisten betonen Farbwirkung über Form, die Wirklichkeit beginnt zu verschwimmen. Die Expressionisten gehen weiter – Farbe wird emotional, symbolisch, sinnlich. Sie wird zum autonomen Akteur auf der Leinwand.
Die Ausstellung United in Colors zeigt anhand ausgewählter Künstler:innen die Vielfalt und Kraft der Farbe. So etwa bei Duncan Wylie, dessen gestisch aufgebaute Bilder aus mehreren Farbschichten bestehen. Rebecca Bernau kombiniert figurative Motive mit opaken und transparenten Farbfeldern, Drucktechniken sowie Acryl- und Ölfarbe, um Tiefe und Textur zu erzeugen. Gaël Davrinche setzt starke Farben ein, balanciert sie aber mit Texturen und wiederholten Eingriffen im Malprozess.
Sebastian Gumpinger nutzt Farbe gezielt zur Betonung der räumlichen Wirkung seiner von Linien dominierten Werke. Valentin van der Meulen arbeitet mit Kohle und reduziertem Farbeinsatz, wobei farbige Punkte die Reflexion medialer Darstellung betonen. Jake Michael Singer verbindet Farbe mit Raum, Skulptur und Technologie – organisches Wachsen trifft auf präzise Konstruktion. Robert Comploj schließlich formt Farbe in Glas: Licht durchdringt das Material und schreibt Farbe körperlich in den Raum ein.
United in Colors ist ein Dialog vielfältiger künstlerischer Positionen, die Farbe als autonome Kraft feiern – universell, unmittelbar und voller Lebensfreude.